Erfolgreiche Landesmeisterschaft 2018 in Groitzsch |
15.09.2018 Morgenstund hat Gold im Mund: nun ja, um Gold würden wir heute bei den Meisterschaften nicht mitspielen, aber um eine gute Platzierung in der Leistungsklasse 2. Da der Ausrichterort, südwestlich von Leipzig gelegen, einige km von Dresden entfernt liegt, starteten wir bereits kurz vor halb sechs mit Rocco und seinem gelben DVB-Bus. Kurz vor unserem Ziel klärte sich, warum wir mit soviel Zeitreserve gestartet waren: Rainer lud uns alle zum Bäckerfrühstück ins Backhaus Hennig ein, ein Dankeschön an alle, die ihn in den letzten Wochen unterstützt hatten. Das war eine tolle Überraschung und jeder ließ sich sein Wunschfrühstück schmecken. Sehr lecker war es: DANKESCHÖN
Und dann dauerte es nur noch ein Viertelstündchen und wir erreichten in Groitzsch unser Quartier. Dachten wir, aber es war die falsche Schule. Egal, alles raus aus unserem gelben Schlenkibus und ein Gepäckmarsch ins Gymnasium. Dort erstmal skeptische Blicke: nur ein Klassenzimmer für 20 Schlafplätze, dazu noch das umfangreiche Gepäck... Irgendwie haben wir es aber doch geschafft, dass nachts niemand im Stehen schlafen musste. Dann hieß es aber auch schon: Wettkampfkleidung anziehen, nichts vergessen und knapp 10 min zu Fuß zum Groitzscher Sportzentrum, dem Austragungsort der Landesmeisterschaft, laufen.
Bevor pünktlich 9.30 Uhr die Eröffnung begann, sprach sich unter den Musikern schnell rum, was die Auslosung zur Stabführerbesprechung ergeben hatte: für uns in der Leistungsklasse 2 die Marschrichtung rechtsrum, Horntitel Suttkus und als Flötentitel Mussinan. Insgesamt 8 Vereine stellten sich dem Kampfgericht, die Spielleute aus Lommatzsch außerhalb der offiziellen Wertung. Leider mussten die Kleinröhrsdorfer kurzfristig ihre Teilnahme absagen. Trotzdem bekamen die zahlreichen Zuschauer am Vormittag einen interessanten Pflichtdurchgang zu sehen. Wir hatten die Startnummer 3 gezogen. Diese Startnummer galt auch für den Kürdurchgang am Nachmittag, denn erstmals gab es im Wettkampf eine verdeckte Wertung. Das Ritual, dass nach jeder Darbietung die Kampfrichter ihre Täfelchen mit der Wertung zeigten, entfiel. So wussten weder die Musiker noch die Zuschauer bis zur Siegerehrung, welche Punkte die Musikvereine erhalten hatten. Damit fiel natürlich auch die Rechnerei nach der Pflicht weg, welche Punkte man in der Kür bräuchte, um noch einen Konkurrenten zu überholen.
Simone, die intensiv mit uns Horn geübt hatte, war sehr zufrieden mit dem Horntitel. Ob das die Kampfrichter auch so sahen? Jeder wusste aber selber, was ihm nicht so gut gelungen war. Bis zum Kürdurchgang war noch reichlich Zeit und so spielten wir vor der Mittagspause noch einmal unseren Aufmarschtitel und die Kür durch. Um auf Nummer sicher zu gehen, motivierten wir uns erneut mit unserem Motto des Tages: Eins, zwei, drei, vier: diesen Marsch den packen wir! Fünf, sechs, sieben, acht: wir werden heut nicht platt gemacht!
Mit viel Herz brachten wir unsere Medlay russischer Melodien "Abends in Russland" zu Gehör. Der Funke sprang dabei auch auf das Publikum über und wir erhielten viel Beifall. Anschließend konnten wir noch die Auftritte der anderen Züge verfolgen. 15.15 Uhr hatte das Warten ein Ende: Siegerehrung! Zu den 8 Meisterschaftszügen gesellten sich nun noch die Gastgeber aus Groitzsch sowie die Spielmannszüge aus Mittenwalde (bei Berlin) und aus Hettstedt (Sachsen-Anhalt). Das gab beim gemeinsamen Musizieren eine ordentliche Verstärkung. Und dann wurde es spannend: wegen der verdeckten Wertung erfolgte die Bekanntgabe der Platzierung vom letzten zum ersten Platz. Als für die Nossener Spielleute Platz 7 genannt wurde, machte sich bei uns schon ein bissl Freude breit: wir haben nicht die rote Laterne. Als aber Platz 6 für die Wurzener Spielleute bekanntgegeben wurde, brach der Jubel auch bei uns aus: wir sind Sieger der Leistungsklasse 2! Die Freudentränen kullerten deshalb schon, bevor unsere Stabführerin Sindy zur Siegerehrung mit Platz 5 aufgerufen wurde und wie alle anderen Stabführer einen übergroßen Trommelstock mit Gravur zur Erinnerung entgegennahm. Wir waren so stolz auf uns! Und unseren Motivationsspruch haben wir dann ganz schnell aktualisiert: Eins, zwei, drei, vier: den 5. Platz, den haben wir! Fünf, sechs, sieben, acht: keiner hat uns platt gemacht!
Glückwunsch an den Sieger aus Radeberg, den Vizemeister aus Mutzschen und den Drittplatzierten aus Zabeltitz! Wobei: die Zabeltitzter hätten zumindest für ihren lustigen Aufmarsch zur Kür eine Goldmedaille verdient: Hey, wir wolln die Eisbären sehn! Der Titel brachte ordentlich Stimmung und Karsten war sich nicht zu Schade, trotz Hitze ins Eisbärenkostüm zu schlüpfen. Bevor beim abendlichen Sportlerball alle Musiker ausgelassen bis tief in die Nacht feierten, konnte man nach der Siegerehrung noch die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft des BDMV Liga 1 der Groitzscher, Hettstetter und Mittenwalder Spielmannszüge verfolgen. Sonntagfrüh hieß es für uns: Sachen packen, alles im Bus verstauen und dann ab zum gemeinsamen Früstück im Festzelt, das keine Wünsche offenließ, sogar ans Sonntagsei wurde gedacht. Die vielen Sonnenbrillen waren aber bestimmt nicht nur dem herrlichen Wetter auch an diesem Tag geschuldet: der/die eine oder andere versteckte dahinter bestimmt Augenringe ;) Auch hier kann man noch einiges zur Landesmeisterschaft nachlesen Eigentlich waren wir schon geschafft vom Wettkampftag, doch um 14 Uhr stand für uns noch ein Auftritt im Plan: Festumzug zur 950 Jahr-Feier in Pesterwitz bei Dresden. Zunächst gab es aber noch eine Pause mit einem leckeren Eis, bezahlt vom Förderverein. Und damit wir auch durchhalten, hatte Servicefee Rosi Brötchen, Wiener Würstchen und Gurke für uns organisiert: Dankeschön. Wasser gegen den Durst gab es sowieso immer reichlich.
Pünktlich 14 Uhr starteten wir musikalisch den Festumzug und führten ihn an der Spitze an. Sehr viele Zuschauer säumten die lange Umzugsstrecke, viele Häuser waren liebevoll geschmückt und es gab immer wieder Beifall für uns. Nach 1 Stunde hatten wir die Strecke, auf der es abwechselnd bergauf und bergab ging, geschafft. Rocco fuhr uns im Rahmen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit mit seinem gelben Schlenki schnell nach Gruna und dann ging es für alle nach Hause und bestimmt als erstes unter eine erfrischende Dusche. Ein anstrengendes, aber dafür umso erfolgreicheres und schönes Wochenende liegt hinter uns. Danke allen, die uns vor Ort oder aus der Ferne die Daumen gedrückt haben, oder auf eine andere Art und Weise vor und während der Meisterschaft unterstützt haben.
Danke für die Bilder an Anna, Nannette, Rainer, Daniel und Mathias |